In diesem Jahr ist zu Ostern alles anders, wir können uns nicht sehen. Wir können uns nicht wie sonst jedes Jahr zum Kinderkreuzweg treffen oder zum Familiengottesdienst an Ostern.
Dabei ist Ostern das allerallerwichtigste Fest der Christen. Es ist viel wichtiger als Weihnachten: Kinder werden ja dauernd geboren, unter merkwürdigen Umständen. Aber dass es neues Leben gibt, wo alle dachten, der Tod hat gesiegt, das ist das Größte, was wir glauben können. Und meistens finden wir es ziemlich unglaublich.
Die heilige Woche ist die Woche vor Ostern. In jedem Tag steckt eine Erinnerung an damals, als die Geschichte mit Jesus geschah. Hier kommt für euch in den neun Tagen von Palmsonntag bis Ostermontag jeden Tag etwas zum Lesen, Basteln, Tun... So kann die Zeit für euch eine besondere Zeit werden, eine heilige Woche - auch zu Hause und auch, wenn wir uns nicht treffen können, um in großer Runde zu feiern.
Es grüßen euch herzlich eure Sarah Bernhardt und Andreas Schütz
Wohl aufgrund des Wetters waren in diesem Jahr nur 20 Kinder und etwa ebenso viele Erwachsenen am Karfreitag zum Kinderkreuzweg durch Braunau gekommen. Ein schwarzes Kreuz, das jedes Kind bekommen hatte und das an sechs besonderen Orten im Dorf mit jeweils einer andersfarbigen Perle geschmückt wurde, führte durch die Geschichte der letzten Stunden im Leben von Jesus.
Wieder wurden an verschiedenen passenden Stellen im Dorf kurze Szenen aus den letzten Stunden Jesu in verteilten Rollen vorgelesen. Anschließend umrahmten die Kinder das mitgetragene Kreuz mit Buchsbaumzweigen und Stoffstücken, mit Steinchen, mit Blüten, mit Seilstückchen, mit Schnee (=Wasser) und zum Abschluss in der Kirche vor dem Altarbild mit der Kreuzigung mit Kerzen.
Dort saßen schon einige zur Andacht zur Tosesstunde Jesu Versammelte, die so in den Kreuzweg mit hineingenommen wurden. Da das Kreuz jedesmal wieder entfernt und mitgenommen wurde, wirkten die Umrandungen, die z.T. noch bis Ostern lagen, besonders schön.
Mehr als dreißig Kinder wurden am Karfreitag von etwa ebenso vielen Erwachsenen auf dem Kinderkreuzweg durch Braunau begleitet. Eine „Passionsblume“, die jedes Kind bekommen hatte und die an sechs besonderen Orten im Dorf Blatt für Blatt entfaltet wurde, führte durch die Geschichte der letzten Stunden im Leben von Jesus. An den Stationen wurden von Kathleen, Elisa und Astrid Unzicker, Claudia Gier, Bianca Mrzyglod und Pfarrer Andreas Schütz die Geschichten, die auf der Blume abgebildet waren, vorgestellt, anschließend wurde das mitgeführte Kreuz auf den Boden gelegt und von den Kindern mit zur jeweiligen Geschichte passenden Dingen umrahmt. So blieben Schatten des Kreuzes zurück:
vor dem Portal der Kirche aus Stoffstückchen zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem,
am Dorf-Café „Braunauer Land“ aus Steinen zur Erinnerung an das letzte Abendmahl,
am Gemeindehaus der Freien evangelischen Gemeinde aus Blüten zur Erinnerung an Jesu Gebet im Garten Gethsemane,
am Bolzplatz aus Seilen zur Erinnerung an den Verrat und die Festnahme
und am Wälzebach aus Wasser zur Erinnerung an den Hände waschenden Pontius Pilatus und an die Tränen, die wegen Jesu Tod vergossen wurden.
Abschluss des Kreuzwegs war wieder an der Kirche, wo die „Passionsblume“ ganz entfaltet wurde und sich zur Osterglocke verwandelte. Mit einem gemeinsamen Lied, dem Vaterunser und dem Segen endete der Kreuzweg. Die verwandelten „Passionsblumen“ durften die Kinder mitnehmen und manche sind auf dem Heimweg noch einmal an den Orten stehen geblieben, wo ein Abdruck des Kreuzes zu sehen war.